Die Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst Gera wurde 2017 von der Kunsthistorikerin Dr. Claudia Tittel gegründet, um der internationalen Kunst der Gegenwart eine Plattform in Gera zu geben und diese zu stärken. Von einem ästhetischen und gesellschaftspolitischen Erkenntnisinteresse geleitet, werden in der NGfZK nicht nur renommierte Positionen der Kunst nach 1945 bis heute ausgestellt, sondern diese mit Werken noch weniger bekannter junger in der Region lebender Künstler*innen verknüpft. Heute wie in Zukunft finden Einzelausstellungen international herausragender Künstler*innen sowie Gruppen- und Themenausstellungen zu aktuellen Fragen unserer Zeit statt. Ziel ist nicht nur der Austausch mit internationalen Institutionen und Künstler*innen, sondern auch die Vermittlung herausragender Kunst in allen künstlerischen Ausdrucksformen. Zur Seite der NGfZK geht es hier.
In der Häselburg gibt es zahlreiche Angebote im Bereich Kunstvermittlung. Der Kulturhaus Häselburg e.V. organisiert regelmäßig Workshops (aktuelle Angebote in unserem Veranstaltungskalender). Die Kunstschule Gera e.V. verfügt über ein Breites Angebot an Kunstkursen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Außerdem bieten das Medienbildungszentrum der Landesmedienanstalt und der Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. / AKM+ Weiterbildungen und Kurse im Haus an.
Die Ausstellung ist das Ergebnis einer intensiven künstlerischen Recherche der Berliner Künstlerin und Professorin für Fotografie Heidi Specker, die sich im Rahmen eines Hertie-Arbeitsstipendiums an der Häselburg Gera 2023 mit der Biografie und dem Werk der Geraer Avantgarde-Fotografin Aenne Biermann (1898–1933) beschäftigte. Specker erforschte das fotografische Werk Biermanns und setzte sich mit dem Schicksal ihres Werkkonvoluts auseinander: 1940, auf der Flucht der Familie Biermanns nach Palästina, wurden in Triest 4.000 Negative von den Nazis konfisziert. Nur etwa 300 Originalabzüge, die Biermann selbst entwickelte, sind heute in internationalen Museen erhalten. Ausgehend von diesem Verlust nähert sich Specker dem Werk mit großer Sensibilität. Entstanden sind 50 Fotografien, die sich mit dem Werk auseinandersetzen und als Agentin der Erinnerungsarbeit an Biermann fungieren. In der Ausstellung wird Specker ihre Fotografien denen von Biermann gegenüberstellen.
Specker versteht ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Biermann als Arbeit am Gedächtnis: Sie besuchte verschiedene Archive und ging in Gera auf Spurensuche. Neben den Fotografien sind der Grabstein und die vom renommierten Geraer Architekten Thilo Schoder nach Wünschen Aenne Biermanns gestaltete Inneneinrichtung ihres Damenzimmers Zeugnisse ihres Lebens in Gera.
Diese Möbel, die auf dem Dachboden des Museums für Angewandte Kunst Gera lagern, werden in die Ausstellung als Projektionsfläche für einen Film Speckers integriert. Dadurch wird die Ausstellung gleichsam zum Archiv und Symbol des Verlust und der Erinnerung. .
Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung Thüringen und der SV SparkassenVersicherung.
Das Video wurde finanziert mit Unterstützung aus Lottomitteln des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz.
Die künstlerische Recherche wurde ermöglicht durch Unterstützung der gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Foto: Blaue Handschuhe_Sichtung Sammlung Gera – Amnesia Gera, 2023, Heidi Specker
Am 26.6.2023 wurde in der Häselburg unter Anwesenheit des Ministers Benjamin-Immanuel Hoff ein Raum zu Ehren der Geraer Malerin Gerda Lepke eröffnet. Gerda Lepke wurde in Jena geboren und wuchs in Gera auf. Sie machte zunächst eine Ausbildung zur Krankenschwester und studierte dann im Abendstudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei. Seit 1971 lebt sie als freischaffende Künstlerin. 1989 war sie Mitbegründerin der Dresdner Sezession 89. Sie ist eine der bedeutendsten Malerinnen der DDR und der Nachwendezeit. Gerda Lepke lebt in Freital und Gera. Ihre Werke hängen u.a. in der Nationalgalerie in Berlin oder der Galerie der Neuen Meister in Dresden. Seit Juni 2023 sind in der Häselburg eine Reihe ihrer Wiesenstücke zu sehen.
Die Eröffnungsveranstaltung wurde unterstützt vom Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Foto: Almuth Denz
Der herausragende österreichische Künstler Florian Schmidt feierte 2023 sein 5-jähriges Jubiläum an der Bauhaus-Universität Weimar - Anlass, seine Werke erstmals in Thüringen zu präsentieren.
In seiner künstlerischen Arbeit erforscht Schmidt das Verhältnis von Raum, Material und Farbe. Das Resultat dieser Forschung sind zweidimensionale Wandarbeiten und freistehende Skulpturen, die sein künstlerisches Interesse am grenzüberschreitenden Arbeiten an der Schnittstelle von Malerei, Skulptur und Architektur offenbaren.
Die Ausstellung stellt zentrale Werkgruppen Schmidts vor, die während seiner fünfjährigen Tätigkeit an der Bauhaus-Universität entstanden sind und setzt sie in Dialog mit Werken von Künstler:innen, die er während dieser fünf Jahre an der Bauhaus-Universität ausgebildet hat und die sich ebenfalls mit Raum als Medium beschäftigen. Sein Werk, das sich zwischen Skulptur und minimalistischer Malerei bewegt, wird durch Installationen und ortsspezifische Arbeiten von Samira Gebhardt, Emily Johnston, Coretta Klaue und Fabian Reetz ergänzt und damit neu beleuchtet.
Die Ausstellung wurde unterstützt vom Kreativfonds der Bauhaus-Universität weimar und der Kulturstiftung Thüringen.
Vom 14.8. bis zum 18.8. die 7. Sommerakademie der Kunstschule Gera e.V. in der Häselburg statt. Der österreichische Künstler und Dozent der Bauhaus-Uni Weimar Florian Schmidt unterrichtete einen Kurs zum Wechselverhältnis von Architektur, Skulptur und Malerei. Die iranischen Filmemacher Sahar Darvishzade und Salman Vakili leiteten einen Filmkurs für Kinder und Jugendliche, bei dem es darum ging, einen eigenen kleinen Film zu drehen. Thomas Prochnow, freier Künstler aus Gera unterrichtete einen Siebdruckkurs mit Schwerpunkt auf malerische Techniken.
Die Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst stellt erstmals Werke des bisher im Kunstbetrieb noch wenig verankerten Künstlers Volker Regel aus. Nach Beendigung seiner Tätigkeit als Architekt, widmet sich Volker Regel seit 2018 wieder dem Medium Papier, das er nicht nur als Bildträger, sondern als Ausdrucksmittel benutzt.
Die Ausstellung wurde gefördert durch die Kulturstiftung Thüringen und die Stadt Gera.
Die Gruppenausstellung "ANGENOMMEN, HIER" in der Neuen Galerie für Zeitgenössische Kunst (NGfZK) in der Häselburg Gera zeigte 2022 Arbeiten von Studierenden der Klasse für Fotografie von Heidi Specker an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Die verschiedenen Positionen eröffneten Möglichkeiten für einen Dialog zwischen individuellen, biografischen Momenten und gesellschaftsrelevanten Themen, ebenso wurde in den Arbeiten, Vergangenes und Zukünftiges verhandelt und verknüpft. Geprägt von einer Offenheit und Empathie erstreckten sich die Arbeiten von der Fotografie kommend über Video, Malerei, Sound bis zu Mixed Media Installationen.
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Support Büro der HGB. Die Ausstellung wurde unterstützt von ART-regio. Die Eröffnungsveranstaltung wurde unterstützt vom Bundesverband Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Vom 15. bis zum 26. August 2022 fand die 6. Sommerakademie von Kunstschule Gera e.V. und Kulturhaus Häselburg statt. In der ersten Woche unterrichtete die US-amerikanische Malerin Kathryn Gohmert einen Workshop zu Theorie und Praxis der Ölmalerei. In der zweiten Woche fand ein Workshop Fotografie mit Josephine Jatzlau und Roxana Rios, beide Studierende der Fotografie-Klasse von Heidi Specker an der HGB Leipzig, statt. Im Kurs ging es um das Sammeln und darum, aus Aufnahmen aus der Häselburg eine eigene kleine Fotoausstellung zu gestalten.
Vom 20.5.2022 bis zum 18.6.2022 waren in der Neuen Galerie für Zeitgenössische Kunst Werke des Geraer Künstlers Christoph Liepach zu sehen, die im Zusammenhang seiner Diplomarbeit an der HGB Leipzig entstanden sind und sich mit einem Gebäudekomplex im Geraer Stadtteil Lusan beschäftigen.
Die Ausstellung fand in Zusammenarbeit von Kulturhaus Häselburg und Kunstschule Gera e.V. statt und wurde von der Stadt Gera unterstützt.
„You won’t know the facts until you see the fiction” – Dieses Zitat aus dem Kultfilm Pulp Fiction könnte auch von Nika Oblak & Primož Novak stammen. Der brennenden Frage nach Abgrenzung und Durchdringung von Fiktion und Realität geht das slowenische Künstlerduo seit vielen Jahren nach. Dabei finden sie immer neue Mittel und Wege, den Blick für Widersprüchlichkeiten und Absurditäten des alltäglichen Lebens zu öffnen. Wie werden Bilder produziert und konsumiert? Welche Bezüge bestehen zwischen medialen Bildern und unserer Realität? Gibt es überhaupt (noch) eine Grenze zwischen digitaler und physischer Wirklichkeit? Diesen und weiteren gesellschaftlich wichtigen Fragen geht das Künstlerduo auf überraschend humorvolle Weise nach.
Eine gemeinsame Ausstellung von Kulturhaus Häselburg und dem Jenaer Kunstverein im Jahr 2022
Angesichts der Corona-Pandemie haben wir uns 2021 und 2022 in der Häselburg mit digitaler Kunst und Film. Im Rahmen der 5. Sommerakademie von Kunstschule Gera und Häselburg unterrichtete 2021 das Künstlerduo BBB_ (Alla Popp und Alex Traka) ein Seminar zu Augmented Reality und hybrid self in dem digitale Avatare erstellt wurden. Außerdem gab es einen Filmworkshop mit der israelischen Dokumentarfilmerin Yael Reuveny (Foto), einen Bühnenpräsenzkurs mit der Theaterpädagogin Nadja Grasselli, einen Film-Schnitt-Workshop mit Marian Riedel vom MDR und einen Podcastworkshop mit Anja Thümmler von Radio Blau (Leipzig). In der Reihe entstanden mehrere kleine Videoreihen.
Das Projekt wurde unterstützt vom Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
In ihrer Einzelausstellung Formen geben in der Neuen Galerie für zeitgenössische Kunst Gera präsentierte Franziska Reinbothe im Herbst 2021 eine Auswahl ihrer Malereien.
Als Bildende Künstlerin erarbeitet sich Franziska Reinbothe innerhalb der Malerei verschiedene Strategien der Bildfindung. Ihre Ausgangsfrage lautet stets: Was passiert, wenn…? Dabei interessiert sie dasjenige, was für gewöhnlich verborgen bleibt: die Rückseite eines gemalten Bildes und seine Ränder. Um sie sichtbar zu machen, staucht Franziska Reinbothe Leinwände zusammen, legt Keilrahmen wieder frei oder verzichtet gleich ganz auf sie. Sie dehnt, faltet, zerbricht, durchschneidet und/oder vernäht ihre Bilder nach Beendigung des Malprozesses. Einige von ihnen ragen dann weit in den Raum hinein, andere haben sich bereits vollständig von der Wand gelöst.
Die Ausstellung wurde unterstützt von der Kulturstiftung Thüringen.
Im Rahmen der 5. Sommerakademie von Kulturhaus Häselburg und Kunstschule Gera e.V. fanden vom 2. bis 13. August 2021 5 Kurse statt. Die Schriftstellerin Nancy Hünger unterrichtete eine Literaturwerkstatt. Der Künstler Thomas Prochnow leitete einen Kurs in der neuen Siebdruckwerkstatt (Foto). Im Kurs des Künstlerduos BBB_ (Alla Popp und Alex Traka) wurden digitalen Avataren kreiert. Der Theaterkurs, geleitet von der Schauspielerin Lydia Ziemke erarbeite eine politische Theaterperformance. Der Fotograf und Grafiker Pierre Mascret, Stipendiat aus Lille (Frankreich) leitete einen Fotokurs.
Die Sommerakademie wurde unterstützt von der Thüringer Staatskanzlei. Die Literaturwerkstatt wurde unterstützt vom Deutschen Literaturfonds, die Digitalwerkstatt vom Fonds Soziokultur.
Im Sommer 2021 zeigte die Kunstschule Gera Malerei der Klasse Salden in der Neuen Galerie für Zeitgenössische Kunst. Mit Arbeiten von Jule Backmann, David Hummel, Helene Kilian, Kirstin Kilian, Peer Salden, Burkhard Schlothauer, Aishwarya Venkatesan.
In der Kunstschulklasse mit Peer Salden erforschen die Teilnehmer*innen den Zugang zu einer freien Malerei, die einen freien Ausdruck, jenseits von den Erwartungen anderer anstrebt. Zum laufenden Kursprogramm der Kunstschule geht es hier.
Ausstellung mit Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Die Ausstellung Anders – Ästhetik der Differenz präsentierte 2020 in der NGfZK eine fokussierte Auswahl sowohl regionaler wie überregionaler Künstlerinnen und Künstler, die sich mit dem Themenspektrum des Andersseins beschäftigen oder darüber reflektieren. Der Schwerpunkt lag somit nicht auf der Bestimmung der typologischen Merkmale, die die visuelle Kunst in der Gegenwart aufweist, sondern darauf, die Besonderheit einer Thematik greifbar zu machen. Eine Thematik, deren Bedeutung im Kontext der kulturpolitischen Auseinandersetzungen der Zeit immer dringender erscheint. Diese Hürde nehmend, erörterten elf eingeladene Positionen die Besonderheiten, Komplexitäten und Widersprüche des Andersseins. Es sind Arts of the Working Class (Kollektiv: Berlin), Anna Baranowski (Leipzig), Benedikt Braun (Weimar), Gino Dambrowski (Gera), Luisa Eugeni (Perugia), Gustavo Lacerda (São Paulo), Susann Maria Hempel (Greiz), Rana Matloub (Erfurt), Claudia Rößger (Leipzig), Tejal Shah (Mumbai), Oskar Zaumseil (Greiz).
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